Nach einer langen Durststrecke und einigen vergammelten/verträumten Wochenenden ohne große Aktionen, wurde es so langsam mal wieder Zeit, "raus" zu kommen und etwas von der Welt zu sehen. Deshalb (und aufgrund des außerordentlich günstigen Tarifs von nur 10 $) hatte ich mich schon letzte Woche für den CLV-Bus nach Toronto angemeldet.
So stand ich Samstag schon zur unchristlichen Zeit von 9:45 bereits geschniegelt und mit allerlei Nahrung versehen auf der Matte, bzw. im Community-Center. Nach gefühltem 10-maligen Überprüfen der Anwesenheit (schlimmer als jeder Kindergartenausflug) stiegen wir in unseren knallgelben "Magic-Bus", einen umfunktionierten Schulbus. Ich finde die Schulbusse hier haben Charme. Allerdings haben sie sonst auch nicht viel mehr. Eine ordentliche Heizung, dichte Fenster, Beinfreiheit, Kopfstütze oder gar eine Federung haben sie jedenfalls nicht. Da sind mir die langweiligen deutschen Mercedes´ doch lieber (zumindest für Langstrecken). So rumpelten wir also fröstelnd gen Toronto, während unsere Reiseleiterin Kandice penetrant gute Laune verbreitete, indem sie alle fünf Minuten ihre Daumen in die Luft streckte und freudig gluckste "Cooal?!"
So stand ich Samstag schon zur unchristlichen Zeit von 9:45 bereits geschniegelt und mit allerlei Nahrung versehen auf der Matte, bzw. im Community-Center. Nach gefühltem 10-maligen Überprüfen der Anwesenheit (schlimmer als jeder Kindergartenausflug) stiegen wir in unseren knallgelben "Magic-Bus", einen umfunktionierten Schulbus. Ich finde die Schulbusse hier haben Charme. Allerdings haben sie sonst auch nicht viel mehr. Eine ordentliche Heizung, dichte Fenster, Beinfreiheit, Kopfstütze oder gar eine Federung haben sie jedenfalls nicht. Da sind mir die langweiligen deutschen Mercedes´ doch lieber (zumindest für Langstrecken). So rumpelten wir also fröstelnd gen Toronto, während unsere Reiseleiterin Kandice penetrant gute Laune verbreitete, indem sie alle fünf Minuten ihre Daumen in die Luft streckte und freudig gluckste "Cooal?!"
Am ROM (Royal Ontario Museum) angekommen, stattete ich mich noch mit dem vergünstigten Gruppenticket aus, danach trennten sich die Wege unserer Bus-Leidensgemeinschaft und ich streunte allein durchs Museum (Kultur! Endlich!!). Eins vorweg: das Beste am Museum ist wahrscheinlich die Architektur, es erhielt 2003 einen Anbau, entworfen von Daniel Liebeskind, der meiner Meinung nach sehr gelungen ist. Obwohl er im Internet auf Listen der 10 häßlichsten Gebäude der Welt auftaucht. Ansonsten erschreckt mich die Vorstellung, dass so eines der größten Museen Nordamerikas aussehen soll. Vor allem so klein. Aber naja, einiges gab es doch zu sehen (z.B. die alten, stinkigen Mokassins von Sitting Bull), so dass ich letzten Endes doch wieder meine 5 Stunden zusammengekriegt habe. Interessant war auch die Abteilung mit chinesischer Keramik und die Sonderausstellung, wo man einige der Dead-sea-scrolls bewundern konnte (die "Qumran-Rollen"). Leider wollten das außer mir an diesem Samstag auch noch ziemlich viele andere, so dass das Gedränge vor den Schaukästen, wo die 2200 Jahre alten Bibeltexte im Schummerlicht vor sich hin gammelten, groß war. Die Vorstellung die ältesten schriftlichen Zeugnisse des AT vor sich zu haben ist aber schon strange. Die dazugehörige Ausstellung zeigte, wie die Rollen bei ihrer Entzifferung in den 60ern durch Sonnenlicht, Zigarettenrauch und die Fettfinger der "Wissenschaftler", die nebenbei ihre Wurstsemmel verdrückt haben, fast zerstört wurden. Die haben die doch tatsächlich mit Tesa-Film zusammengefieselt. Zuletzt war ich noch in der prähistorischen Abteilung, wo ich T-Rex, Stegosaurus, Barosaurus und Riesenschildkröten-skelette bestaunen konnte. Da wird man direkt wieder zum kleinen Kind. Als ich mich endlich vom Museum losgerissen hatte, wandelte noch ich ein bischen über den Campus der University of Toronto, die sehr an (oh wunder) englische Colleges wie Cambridge oder Oxford erinnert, um dann schließlich in Chinatown zu landen. Dort inspizierte ich den etwas versteckt liegenden Kensington Market, der aus lauter 100 Jahre alten Holzhäusern, alle schon etwas alt und windschief, besteht, die mittlerweile Second-Hand-Läden und diverse Kneipen, Künstlertreffs, etc. beherbergen...Natürlich alles nur soweit angegammelt, dass es noch "hip" ist. Trotzdem schön, auch der schwarze Caddi und der lila-farbene Leichenwagen mit Flammendesign. Während ich so schlenderte, brach die Nacht herein (um halb 6 spätestens wirds leider dunkel) und so suchte ich mir einen netten, nicht allzu schmutzigen China-Imbiss um einen ordentlichen Schweinskopf zu verputzen.
Mit vollem Magen weiterschlendernd traf ich am Rathausplatz (wo neue und alte City Hall einträchtig nebeneinanderstehen) auf einen großen Menschenauflauf. Die halbe Stadt hatte sich versammelt um anlässlich irgendeines Light-irgendwas-Festes feierlich die New City Hall in die
Luft zu sprengen (Siehe Video).
Das Spektakel dauerte gut 20 Minuten, wobei ich den Sinn immer noch nicht verstanden habe. Schön wars trotzdem, gefreut haben sich auch die PlastikLichtschwertverkäufer (falls das die Berufsbezeichnung ist) die geschätzte 10.000 Leuchtschwerter vor allem an chinesische Touristen verkaufen konnten (die diese in ihrem Heimatland wahrscheinlich sogar noch eigenhändig zusammengeschraubt hatten). Globalisierung ist toll!
Nach einem kleinen Bummel durch das Eaton-Center (Konsum Konsum!), eine Riesenhalle voller Kaufhäuser, stattete ich noch dem CN-Tower einen Besuch ab, um den Tag mit einem Hotdog zu beschließen. Um 10 Uhr abends zurück im Bus mussten wir noch auf sämtliche verlorengegangene Asiaten warten (Grrrrr....) um dann wieder heimzuzuckeln.
Luft zu sprengen (Siehe Video).
Das Spektakel dauerte gut 20 Minuten, wobei ich den Sinn immer noch nicht verstanden habe. Schön wars trotzdem, gefreut haben sich auch die PlastikLichtschwertverkäufer (falls das die Berufsbezeichnung ist) die geschätzte 10.000 Leuchtschwerter vor allem an chinesische Touristen verkaufen konnten (die diese in ihrem Heimatland wahrscheinlich sogar noch eigenhändig zusammengeschraubt hatten). Globalisierung ist toll!
Nach einem kleinen Bummel durch das Eaton-Center (Konsum Konsum!), eine Riesenhalle voller Kaufhäuser, stattete ich noch dem CN-Tower einen Besuch ab, um den Tag mit einem Hotdog zu beschließen. Um 10 Uhr abends zurück im Bus mussten wir noch auf sämtliche verlorengegangene Asiaten warten (Grrrrr....) um dann wieder heimzuzuckeln.
Treppenhaus im ROM
Der 4-Kilo Schinken