Donnerstag, 15. Oktober 2009

"Donkey-Kong" Algonquin. Fuckin´ freezin´ cold.













Meine neuen Winterstiefel

Nach einer stressigen Woche komme ich jetzt endlich dazu, meine bereits vagen Erinnerungen an einen spontanen Ausflug in den Algonquin Provincial Park zusammenzufassen. Ca. 2500 Seen und ganz vieeeel Wald, kilometerweit kein Mensch, wenn man will, nur Natur. So lässt sich das Ganze in Kürze beschreiben.















Thanksgiving stand vor der Tür (letzten Montag) und damit ein verlängertes Wochenende, das gefüllt werden musste, wenn möglich mit etwas spannenderem als einem überdimensionalen Turkey. Alex und ich hatten zunächst geplant, nach Toronto oder zu den Niagarafällen zu fahren, alle anderen Deutschen/Parkplatzrussen hatten schon seit Wochen einen Trip in den Park gebucht.
Nach einer spontanen Gitarrensession in unserem Wohnzimmer, die sich zu einer kleinen Spontanparty auswuchs, kam dann nachts um halb 2 die Idee auf, ob wir nicht doch mitfahren wollten, da sich in den Autos noch jeweils ein Platz finden ließ. Tja, das Angebot war verlockend, und so wurde nachts um halb 3 ein feierlicher Pakt begossen, äh beschlossen früh um 9 mit in den Algonquin zu fahren. Nach einer kurzen Nacht (2,5 h) und hektischem Gepacke rollte unser Konvoi dann tatsächlich los (zwar etwas verpätet, aber wir sind ja im Urlaub, nur net hetze..). Zunächst mussten aber noch die Vorräte aufmunitioniert und ordentliches Schuhwerk für unsere slawische Wanderfreundin Jana und den Mannheimer Wandergesellen Niko besorgt werden, so dass wir nach guten 5 h Fahrt nachmittags um halb 5 im Wolfden Bunkhouse ankamen, dem vom Rest der Gruppe auserkorenen Domizil. Und Juchu, waren da doch wirklich noch zwei "Betten" für die Spätentschloßenen frei, zumindest für eine Nacht. Der anschließende Abstecher zum nahegelegenen Wasserfall ließ das Beste für den nächsten Tag hoffen (optisch gesehen), die in der Nacht aufziehenden Temperaturen (-2) mit Gewitter, Regenschauern und dergleichen relativierten die Erwartungen wieder etwas...Nichtsdestotrotz war am nächsten Morgen die Sonne zu sehen und auf Regen verzichtete der Wettergott auch. Perfekt. Nachdem wir 15$ Wegezoll gelöhnt hatten (verdammte Wegelagerer...) gehörte der Park uns. Natürlich suchten wir uns, wir sind ja schließlich "erfahrene" Wanderfreaks...öhö...öhö..., einen der längsten und schwersten Trails aus. Zusammen mit unseren Parkplatzrussen Jana und Julia (beide Slawisten) machten wir uns auf, den Centennial Ridges Trail zu bezwingen. Nun ja, wir merkten schnell, dass in einem matschigen, felsigen Wald herumzukraxeln und dabei die blauen Markierungen nicht aus den Augen zu verlieren nicht nur Spaß macht. Dafür wurden wir mit wirklich, Entschuldigung, geilen Ausblicken über den Park belohnt...Siehe Fotos. a draum. Zum Schluß der Tour waren dann doch einige Verschleißerscheinungen zu bemerken, fast hätten wir Jana den Streifenhörnchen zum Fraß zurücklassen müssen, aber am Ende haben wir es dann doch alle geschafft.
Zurück in unserem Hippie-Aussteigercamp feierten wir den Tag dann (wiedervereint mit dem Rest der Gruppe) mit Wein, Gesang und Chilli. Da für die Nacht kein Schlafplatz mehr für uns zu finden war, beschloßen Alex und ich heldenhaft im Auto zu übernachten. In der langen Reihe der schlechten Ideen (z.b. der, einen nur bis +5 grad geeichten Schlafsack mitzunehmen), die ich jemals hatte wird diese im wahrsten Sinne Schnapsidee wohl einen Spitzenplatz einnehmen...Ich habe noch nie so sehr gefroren...Trotz Mütze, 3 paar Strümpfen, JAcke, Pullover....Es hatte auch ca. -4/-5 Grad und ich weiß jetzt, dass, wenn man in Italien eine Woche im Auto schlafend überlebt hat, das sich nicht auf eine Nacht Anfang Oktober in Kanada übertragen lässt...A Propos schlechte Ideen: Als Alex gerade aufgebrochen war seinen Mitternachtsurin loszuwerden, versuchte ich, den sich mir widersetzenden Lichtschalter des Autos dadurch zu überlisten, "einfach" mal kurz die Tür aufzumachen (ist ja wie im Kühlschrank, weiß ja jeder, dass dann das Licht unweigerlich angeht..). Allerdings hatte ich nicht mit der "Intelligenz" unseres japanischen Mitsubishi Pathfinders gerechnet, der meine Suche nach Licht doch tatsächlich als Einbruchsversuch quittierte und, wie ein Weihnachtsbaum blinkend, anfing , hysterisch in die friedliche, kalte, kanadische Nacht hineinzuhupen...Nachdem ungefähr das
halbe Camp zusammengelaufen bzw. geweckt war, konnte Alex unseren japanischen Freund mit einem besänftigenden Druck auf den Schlüssel von der Harmlosigkeit meiner Person und der Situation überzeugen. Der Rest der Nacht verlief dann so, dass ich mir ungefähr jede halbe Stunde verzweifelt weitere Kleidungsstücke über diverse Körperteile gezogen habe. Half aber wenig, am nächsten Morgen war ich doch einigermaßen eingefroren. Ein kurzes Frühstück und eine kurze Wanderung mit der ganzen Gruppe machten aber wieder einigermaßen fit, so dass wir Mittags dann die lange Heimfahrt antreten konnten. Zuhause warteten dann die übers Wochenende aufgelaufenen Korrekturarbeiten, so dass ich total fertig irgendwann gegen 1 Uhr ins Bett fiel.























Wieso denn so mürrisch??








Geht doch...
Die Krombacher-Insel!!!

2 Kommentare:

  1. herrlisch.. call me the pathfinder-flüsterer...

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  2. Hossa ... geiler Indian Summer!
    Wird mein nächster trip werden...
    Viel Spass noch und meld dich mal im Studivz über Evas Seite

    Mfg Simon

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